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„Ich halte mich für geeignet“

■ CDU-Chef Bernd Neumann über die CDU im Bundesland Bremen und persönliche Ziele in Bonn

taz: Herr Neumann, Ihr Bürgermeisterkandidat für die Bürgerschaftswahl 1995 in Bremen heißt Ulrich Nölle?

Bernd Neumann: Das kann man so nicht sagen. Wir haben ja noch kein Votum der Partei. Wir werden im Herbst in Klausur gehen und über diese Fragen beraten, bezogen auf die Perspektive bis 1995. Das „Prinzip Seiteneinsteiger“ hat sich meiner Meinung nach aber politisch bewährt, und wenn Sim mich persönlich fragen, spricht nichts gegen Ulrich Nölle.

Ihre Meinung ist in den letzten Jahren nicht die unmaßgeblichste gewesen...

Da mögen Sie recht haben.

Sie haben der SPD in den letzten Monaten mehrmals die Große Koalition angeboten. Gilt Ihr Angebot heute noch?

Wir haben gesagt: Das Angebot gilt bis zur Mitte der Legislaturperiode. Wir haben das mehrmals gesagt, und dieses Angebot steht. Ich sage aber auch: Wir laufen niemandem hinterher.

In Ihrer Partei gibt es dazu auch andere Stimmen. Herr Eckhoff hat gesagt: Für eine Große Koalition ist es jetzt zu spät.

Herr Eckhoff hat für die Junge Union gesprochen. Wir haben uns als Partei noch nicht dagegen entschieden.

Die Kritik an der Rolle der CDU als Oppositionspartei wird zunehmend auch von Ihnen nahestehenden Leuten lauter. Josef Hattig....

... er ist Parteimitglied...

... ist als Präses der Handelskammer einer von denen, die kritisieren, daß die CDU zu zaghaft ist.

Ich habe heute deutlich gesagt, daß ich mit der Arbeit meiner Freunde in der Fraktion zufrieden bin. Das soll natürlich nicht heißen, daß man das eine oder andere nicht noch besser machen könnte. Die Fraktion einer Oppositionspartei hat aber in der Darstellung ihres Profils nicht die Möglichkeiten, die eine Regierung hat. Und ich mache mich auch nicht zum Parteiverräter, wenn ich Ihnen sage: Es weht uns auch aus Bonn manchmal der Wind ins Gesicht.

Der Wind, der Ihnen als Bremer ins Gesicht weht, wird von Ihnen als Mitglied der Bonner Regierung selbst produziert. Wie kommen Sie damit klar?

Prima.

Sie arbeiten jetzt als parlamentarischer Staatssekretär für den dritten Bundesforschungsminister seit ihrer Berufung. Wann werden Sie selbst Bundesminister?

Ach wissen Sie, als ich vor zwei Jahren zum Parlamentarischen Staatssekretär ins Bundesforschungsministerium berufen wurde, galt das als Sensation. Ich hatte mich ohne Hausmacht in Bonn durchgesetzt. Jetzt kommt man und fragt mich, warum ich denn noch kein Minister bin. Ich sage Ihnen: Ich halte mich für geeignet. Ich gehe aber davon aus, daß in dieser Legislaturperiode keine Kabinettsumbildung mehr stattfinden wird. Darum wird es erst einmal darum gehen, die Bundestagswahl mit der CDU zu gewinnen. Fragen: mad

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