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17 gebeutelte Polizisten in Rio

Rio (dpa/taz) – Nicht etwa die zunehmende Anzahl von Verbrechen, sondern die ausgeprägte Angst ihrer männlichen Kollegen vor einer starken Frau machen der neuen Chefin der Zivilpolizei in Rio de Janeiro, Martha Rocha, zu schaffen. Zu ihrer Amtsübernahme am vergangenen Freitag erschienen lediglich vier Vertreterinnen der Frauenpolizei sowie der Leiter der Abteilung für Waffen- und Sprengstoffkontrolle. Die restlichen 17 Kommissare, die Martha Rocha unterstehen, boykottierten die Zeremonie und beschlossen, die 34jährige im Alltag zu ignorieren. Natürlich werfen sie ihrer Vorgesetzten Unerfahrenheit und mangelndes Format vor. Martha Rocha sei überdies nicht nur ehrgeizig und opportunistisch, sondern – selbstredend – zu redselig. Nilo Batista, Sekretär der Zivilpolizei, ließ sich von dem Protestverhalten der ängstlichen Kommissare nicht beeindrucken. Der Unmut sei natürlich, denn in einer machistischen Gesellschaft bilde die Polizei keine Ausnahme, erklärte der für die Ernennung Martha Rochas verantwortliche Sekretär. Auch die Polizei müsse Veränderungen durchmachen.

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