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Back to the Roots

■ New Model Army war in der Stadthalle - Konzert gut - Akkustik mies

Schon beim Abdrücken der drei Mark Parkgebühren, hätte man mißtrauisch werden sollen — ganz neue Sitten bei Rockkonzerten. Bis zur Halle IV war es dann noch ein Fußmarsch über's gesamte Stadthallengelände und dann hieß es eine halbe Stunde Schlange stehen. Um 20.00 Uhr began pünktlich die Vorgruppe The Senseless Things fließende Übergänge zwischen Punk und Hardrock herzustellen, während sich das Publikum noch durch eine Tür in die Halle quälte. Kein schöner Konzerteinstieg.

Die Dortmunder M. Walking On The Water boten als zweite Vorgruppe mit u.a. Akkordeon, Geige und Contrabaß, ihren eingefleischten Bremer Fans ein tolles Live-Programm, was in nichts dem Auftritt vor einem Jahr im Modernes nachstand. Zugaben-Bonbon: ein „Party-in-the-Cemetery-Spektakel“.

Nach einem 20 Minuten Soloauftritt von New Modell Army- Geiger Ed Elain Johnson, der leider die ausgelassene Stimmungdämpfte, kam Justin Sullivan mit seiner Band um 22.30 Uhr endlich auf die Bühne. Als NMA mit „Get Me Out“ loslegten, brachten sie die Halle vom ersten Moment an auf Hochtouren und verstanden es als hervorragende Live-Band dieses Tempo zu halten.

Die Hälfte der knappp anderthalb-Stunden Spielzeit deckte NMA mit ihrer neuen Scheibe „The Love of Hopeless Causes“ ab. Ansonsten kamen viele ältere Stücke von der „Thunder and Consolation“. Am Ende war nach vier Zugaben, u.a. „Poison Street“, klar, daß die neuen Songs von NMA back to the Roots gehen und weg von den Folk-Einflüssen.

Die Meinungen nach dem Konzert sprachen mehr auf die beschissene Akustik der Halle an. Die spärlichen Dämmplatten sind ausschließlich an den Seitenwänden angebracht, so daß auf den Plätzen hinter dem Mischpult der volle Schall von hinten nervte — diese Karten dürften nur zum halben Preis verkauft werden oder — wie ich aufschnappte: „Die Halle könnse gleich wieder einstampfen!“ Anke Prochnau

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