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Asylschiff: SPD will's nicht gewesen sein

■ Parteiinterner Streit um SPD-Zustimmung zum Kohlehafen

Hat er oder hat er nicht? Diese Frage bewegt seit dem vergangenen Dienstag die Gemüter. Der bei der Senatssitzung aus privaten Gründen abwesende Bürgermeister Wedemeier habe im Vorfeld erlärt, er wolle bei der Senatsdebatte über das Asylbewerber- Wohnschiff dabei sein, heißt es. Im nachhinein hatte er erklärt, er sei davon ausgegangen, daß keine Entscheidung fällt.

Völlig überrascht von diesen Informationen war gestern Claus Jäger, der für den aus privaten Gründen abwesenden Wedemeier den Senat leitete: Weder Wedemeier selbst noch der bei der Senatssitzung anwesende Staatsrat Fuchs hätten ein Wort davon gesagt, meinte Jäger. Er hätte einen ausdrücklichen Wedemeier- Wunsch selbstverständlich respektiert, auch wenn er das in der Sache für ein Ausweichen hielte: am 1.Juli kommt das Schiff, und irgendwo muß es dann ja anlegen. Gegen den anderen Standort Weserbahnhof sprachen in der Senatssitzung die baurechtlichen Probleme, die Kosten und die Frage, was aus dem dort liegenden Schiff für Drogenabhängige werden soll. „Wir lassen uns nicht noch einmal damit durch die Stadt jagen“, meinte Jäger. So haben nach der Ablehnung des Gärtner- Vorschlages (Weser-Bahnhof), für den nur der Häfen-Senator stimmte, alle SPD-Senatsmitglieder für den Standort Kohlehafen „bis auf weiteres“ gestimmt. Nur die beiden Grünen enthielten sich — aus grundsätzlichen Erwägungen. K.W.

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