AEG all over the world

■ Fabriken in Mexiko und China avisiert

Berlin (dpa/taz) – Die AEG will noch mehr im Ausland produzieren. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Ernst Georg Stöckl gestern als „Stärkungsmaßnahme“ zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage an. Vor allem die Mikroelektronik will AEG auslagern. Und noch in diesem Jahr soll in Mexiko mit dem Bau einer Fabrik für Kfz-Bauelemente begonnen werden.

Über eine Produktion in China werde nachgedacht, so Stöckl. In Deutschland und bei den EG- Nachbarn seien noch keine Anzeichen einer deutlichen Konjunkturbesserung festzustellen, worunter auch sein Konzern leide. In den ersten vier Monaten sank der Auftragseingang der AEG um fünf Prozent auf 3,8 Milliarden DM. Der Umsatz ging um acht Prozent auf knapp drei Milliarden DM zurück.

Für das Gesamtjahr rechne man mit einem Umsatz in Vorjahreshöhe von etwa 11,7 Milliarden DM, erklärte der Vorstandschef. Beim Auftragseingang werde dagegen eine Steigerung um acht Prozent auf 13 Milliarden DM erwartet. Die Pläne gingen von Zuwächsen in der Mikroelektronik, der Energieverteilung und in der Bahntechnik aus. Diese Bereiche entwickelten sich aufgrund von Sonderfaktoren entgegen dem allgemeinen konjunkturellen Trend positiv.

Stöckl sagte weiter, es sei noch keineswegs erreicht, die AEG zu „einer dauerhaft ertragsstarken Einheit“ zu machen. 1992 war der Umsatz von 14 auf 11,6 Milliarden DM gesunken. Der Jahresüberschuß von zehn Millionen DM im Konzern und zehn Millionen in der AG sei durch Sondererträge insbesondere aus der Abwicklung von AEG-Olympia erzielt worden. Beim operativen Ergebnis sei mit minus 200 Millionen DM insgesamt eine Verschlechterung eingetreten (1991: 100 Mio.). Die Garantiedividende zugunsten der außenstehenden Aktionäre beträgt nach dem Vorschlag der Daimler- Benz AG 2,70 DM je 50 DM-Aktie. Daimler-Benz hält 80,2 Prozent des Grundkapitals der AEG, das 931 Millionen DM beträgt.