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Bundeswehr in Somalia

■ betr.: Tagesthema Seite 3 und "Deutsche Präferenz fürs Risiko", (Kommentar), taz vom 14.5.93

betr.: Tagesthema Seite 3 und „Deutsche Präferenz fürs Risiko“, (Kommentar), taz vom 14.5.93

„Eine Diskussion darüber, was die Bundeswehr in Somalia überhaupt machen soll“, fordert Dominic Johnson in seinem Kommentar. Seite 2 der oben angegebenen Ausgabe ermöglicht eine allgemeine, grundsätzliche Antwort auf die von ihm indirekt gestellte Frage: Der Bundeswehreinsatz bezweckt einen Beitrag zur Verwirklichung der Absicht, in Somalia eine Demokratie nach „westlichem“ Modell auf der Grundlage einer diesem „Modell“ entsprechenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu erzwingen, um dieses geostrategisch für den „Westen“ wichtige Land auf lange Sicht zu einem dauerhaften Brückenkopf zwecks zuverlässiger Etablierung eines den Nahen Osten und große Teile des subsaharischen Afrika umfassenden Einflußbereiches für die nordglobalen Industrieländer zu machen.

Wie sich dieses neokolonialistische „Pilotprojekt“ in die Globalstrategie zur Realisierung des schon seit den vierziger Jahren von den USA verfolgten Zieles der „One World“ mit Hilfe des von den Industrieländern dominierten Sicherheitsrates der Vereinten Nationen einfügt und wie infolgedessen diese Weltorganisation zum Instrument des kleineren reichen, mächtigen Teils der Welt pervertiert wird, das hätte meiner Meinung nach auf Seite 3 analysiert werden sollen. Bernd Müllenders großer Beitrag über ZDVs für den Fall des Todes „auf dem Feld der Ehre“, wie es früher einmal hieß, heizt nur Emotionen an, anstatt politische Urteilsbildung zu ermöglichen; die aber brauchen wir, um Stellung beziehen und dementsprechend handeln zu können. Lutz Roemheld, Fröndenberg

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