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Ein neuer Stadtteil für 100.000 Menschen

■ Beispiel „Parkstadt“: Im Nordosten wollen Planer eine Großsiedlung bauen

Berlin. Das stadtplanerische Strukturkonzept „Parkstadt“ (Architekten regioplan u.a.) für den Nordostraum Berlins konzentriert einen neuen Stadtteil auf 1.400 Hektar für 100.000 Menschen östlich und südlich des bestehenden Siedlungsbandes Buch, Karow und Blankenburg. Die Großsiedlung sieht einen halbkreisförmig verlaufenden Kranz mit Wohn- und Arbeitsstätten vor. Im Norden, nahe Karow, soll sich die „Vorstadt“ mit dem Dorfkern verzahnen. Zur Landschaft fällt die Haushöhe auf zwei Stockwerke ab. „Der Wohngebietskranz hat eine Tiefe bis zu einem Kilometer“, beschreibt regioplan das Konzept. „Er ist gespannt zwischen die S-Bahn-Achse nach Bernau. Der Schwerpunkt der neuen Siedlung liegt im Schnittpunkt zweier S-Bahnlinien. Das Ziel des Konzepts ist das Offenhalten der östlich gelegenen Landschaftsräume.“

Das Verkehrskonzept sieht vor, daß die Straßentrasse der B2 die Siedlung tangiert. Zugleich soll die „Parkstadt“ durch die Schließung der S-Bahnstrecke zwischen Wartenberg und dem Karower Kreuz erschlossen werden. Zur Verbesserung des ÖPNV ist eine Trambahn in Nord-Süd-Richtung durch die Siedlung geplant. Sie soll den neuen Bahnhof „Parkstadt“ kreuzen, an dem auch die Arbeitsstätten angesiedelt würden.

So frei, wie das Konzept die Landschaft östlich der Parkstadt läßt, so fest hält es den alten Dorfkern von Karow in seinem Griff. Mit der vorgeschlagenen Bebauung für rund 35.000 Wohnungen bliebe von der Struktur der märkischen Siedlung nichts mehr übrig. Sie diente vielleicht noch als musealer Einkaufs- und Gaststättenbereich entlang der früheren Hauptstraße. Der Maßstab zwischen Dorf und Vorstadt ist zu gewaltig, als daß er durch bauliche Eskapaden kaschiert werden könnte. Die angestrebte „Verzahnung“ von Dorf und Vorstadt bleibt dann ein umso größerer Riß, dem die 20.000 Karower mit Schrecken entgegensehen. Rolf Lautenschläger

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