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Menschenrechtler für Intervention

■ PolitikerInnen für Aufhebung des Waffenembargos gegen Bosnien

Eine begrenzte Intervention von Schutztruppen soll eine gewaltsame Beendigung des Völkermordes in Bosnien durchsetzen. Diese Forderung erhoben Samstag abend rund 200 Menschenrechtler aus Europa und Übersee auf der Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Hann.Münden. Die Pläne zur Hinnahme der serbischen Besetzung Bosniens durch Rußland und die USA wurden scharf kritisiert.

Der mit großer Mehrheit wiedergewählte GfbV-Bundesvorsitzende Tilman Zülch bezeichnete die Aufteilung Bosnien-Herzegowinas als „Verrat an einem souveränen Staat“.

„Hier ist ein europäisches Volk aktiv und wissentlich geopfert worden“, sagt Zülch. Die Haltung der Großmächte zeige, daß die internationale Gemeinschaft Verbrechen wie Völkermord und Massenvertreibung akzeptiere. In einer Resolution wurde gefordert, Kosovo und Mazedonien als souveräne Staaten anzuerkennen und durch UN-Blauhelme zu schützen.

Milan Stern von der jüdischen Gemeinde in Sarajevo meinte: „Ich bin fassungslos. Das muslimische Volk wird jetzt ausgerottet. Wir müssen intervenieren, um das zu verhindern.“ Für Zülch hat Europa „genauso versagt wie in den 30er Jahren, als die Nazis die Nachbarländer überfielen.“ PolitikerInnen von CDU, SPD und Grünen forderten auf der Tagung übereinstimmend, das Waffenembargo gegen Bosnien aufzuheben. dpa/taz

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