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Hier spricht der Künstler

■ Das Wilhelm-Busch-Museum in Hannover zeigt Robert Gernhardt

Es verbindet sie viel, den berühmten Wilhelm Busch und den berüchtigten Robert Gernhardt. Zwar trennen sie rund 100 Jahre, weil ersterer im 19. Jahrhundert kritzelte, während letzterer noch heute krittelt. Doch sonst haben sie viel gemein: die schnelle Feder beim Zeichnen, der Hang zum Dichten, die eher unbekannte malerische Seite, die erstaunlich ins Idyllische führt und genaue Landschafts- und Charakterstudien liebt.

Und es verbindet sie natürlich jene begnadeten Zeichengeschichten, die für Fans von Busch wie Gernhardt jeweils als Markenzeichen gelten und die man meistens schon von Kindesbeinen an kennt und liebt und tausendmal neu angucken kann.

Nicht umsonst also können jetzt gerade im Wilhelm-Busch-Museum Hannover Parallelen zwischen den Werken des im Haus allgegenwärtigen Namenspatrons und Gernhardts Künsten direkt n einer groß angelegten Ausstellung erlebt werden.

Bis zum 25. Juli steht über den 118 Exponaten selbstbewußt der Titel: „Hier spricht der Künstler“.

In den Mittelpunkt der Ausstellung haben die Verantwortlichen des Busch-Museums denn auch die Bildgeschichten Gernhardts gestellt. Mehr als 30 Jahre umfaßt der Zeitraum von Studienarbeiten über die legendären „Schnuffi“- Stories in der „Welt im Spiegel“- Beilage der inzwischen längst eingestellten Politik- und Satirezeitschrift „Pardon“ bis hin zu den skurrilen und zynischen Beiträgen für die aktuellen Satirezeitschrift „Titanic“.

Aspekte des Dichters, Schriftstellers und Dramatikers Gernhardt behandelt der Katalog, der zur Ausstellung erschienen ist (104 Seiten, 20 DM).

Einer eher unbekannten Seite des Künstlers wendet sich ein Teil der Ausstellung mit dem Maler Gernhardt zu. Ölgemälde, Gouachen, Sepia und Kreise / Kohle- Zeichnungen sind meist ohne Lebewesen, zeigen Stilleben aus Häusern, Räumen oder von Terassen. Die Arbeiten sind überwiegend in Gernhardts Refugium in der Toscana entstanden. Dementsprechend strahlen sie unterstützt vom warmen Licht in erdigen Farben viel Ruhe aus .

Gerd Roth / dpa

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