: ...aber gratis“
■ VEGEFEUER: Neue Bremer Stadtteilzeitung
Oben: Ein sechspaltiges Foto der Bremen-Norder 1. Mai Kundgebung. Die Berichterstattung wird mit exakt vier Fußnoten unten rechts abgehakt. Unten: Eine Story über den Kulturbahnhof und Klarstellungen zu Bremens erstem toten Citybahn-Surfer. Dazu: Eine Gerüchtemeldung zu einem geplanten Treffen der Punkszene während des Vegesacker Hafenfestes und die Kurzgeschichte des „Legal Alien“ auf dem Hauptbahnhof. Das ist Vegefeuer, Bremen-Nords neue Stadtteilzeitung. Insgesamt 2500 Exemplare liegen seit Anfang des Monats in Kneipen, Freizis oder Bibliotheken aus. Vegefeuer kostet nichts. Motto: „Nicht umsonst-aber gratis.“
Die Idee zum Projekt Vegefeuer entstand bereits Ende letzten Jahres. Maxine und Nina Jeglinski und Christoph Rasch waren bislang für die Bremen- Norder Juso-Zeitung linksrum verantwortlich. „Unsere Zielgruppe sind Jugendliche oder Ältere, die sich für Jugendthemen interessieren“, sagt Christoph Rasch. Vom Bericht über Vegesacks neues Gymnasium über eine Vorstellung des Ersten Lesumer Fernsehens bis hin zum Bandportrait und Sport („Guter Rad ist teuer“) bietet Vegefeuer alle Themen, die die Herzen der Jugendlichen scheinbar begehren und „die die Profis nicht machen“ (Christoph Rasch). Alter der sechsköpfigen Redaktion: 16 bis 27 Jahre.
Dessen gemeinsame Denke hat eine locker gemachte Zeitung hervorgebracht: Große Überschriften, viele Fotos, originelle Rubrikenköpfe und eine verständliche Schreibe. Dahinter steckt viel Engagement. Zeilenhonorare gibt es nicht. Maxine Jeglinski beschreibt die Philosophie: „Wir bringen viel Kultur und wollen sticheln.“ Ein politisches Jugendmagazin will das Vegefeuer jedoch nicht sein. Allzu viel Politik schrecke nur Anzeigenkunden ab. Und auf die sind die Vegefeuer-MacherInnen angewiesen. Die Bremen-Norder Wirtschaft hält sich jedoch sehr zurück. ubu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen