Greenpeace zieht in Öko-Speicher

Wenn die Kommission für Bodenordnung der Bürgerschaft heute dem Vorschlag der Umweltorganisation Greenpeace (GP) zustimmt, ist der Fischmarktspeicher gerettet. Danach soll der historische Kornspeicher aus dem Jahre 1873 vom dänischen Investor „R & S“ für 18 Millionen Mark von der Stadt gekauft und für 35 Millionen Mark nach ökologischen Kriterien umgebaut werden. Anfang 1996 werden dann 160 Mitarbeiter der GP- Zentrale auf 3000 Quadratmetern und drei Etagen einziehen.

Zunächst hatte es Streit gegeben: 1991 wollte die Stadt den Speicher an GP verkaufen und Hamburgs Original Dieter Lübke, der dort zwei Verkaufsetagen unterhält, vertreiben. „Greenpace ist eine Umweltorganisation und keine Immobiliengesellschaft“, so Sprecherin Birgit Radow — und so suchten die GPler nach einer Lösung und einem Investor. Den Zuschlag hat nun R & S bekommen. Das Unternehmen verpflichtet sich, nach allen städtebaulichen Gesichtspunkten und ökologischen Kenntnissen das Gebäude umzubauen und es anschließend dauerhaft an GP und Lübke zu vermieten. Dazu gehört die Installation einer Solaranlage, die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe und regenerativer Energieträger, der Einbau eines Glasdaches sowie eines Lichthofes mit natürlicher Belüftung durch die Elb-Schutenöffnungen. Radow: „Es ist ein Pilotprojekt, um zu zeigen, daß umweltverträgliche Büroräume auch wirtschaftlich sind und die Leute nicht krank machen, sondern kreativ werden lassen.“ Obwohl sich die Mietkosten für Lübke auf jährlich eine Million Mark vervierfachen werden, ist er mit dem Kompromiß zufrieden. Lübke: „Ich kann damit leben.“ Greenpeace hingegen kann sogar noch sparen. Radow: „Mittelfristig werden unsere Mietkosten sinken.“ kva