: Mehr Toiletten locken
■ Vermehrtes Serviceprogramm steigert die Meldezahlen bei der Nordseewoche / Hamburger Admiral's-Cup-Yacht Rubin als Favorit dabei
/Hamburger Admiral's-Cup-Yacht Rubin als Favorit dabei
Mit mehr Toiletten locken der Norddeutsche Regattaverein und die anderen Veranstalter-Clubs der traditionsreichen Nordseewoche die Segler wieder nach Helgoland. Die Klo's sind Mittelpunkt im Konzept „Neue Nordseewoche“, der Erfolg muß sich an diesem Wochenende beweisen. Erste Zugewinne waren schon vor dem ersten Startschuß zu vermelden – die Meldezahlen für die Regatta rund um den roten Felsen sind in diesem Jahr um rund 30 Prozent gestiegen: 190 Yachten sind mit am Start.
Seit Jahren waren die Meldezahlen bei der wichtigsten deutschen Hochseeregatta auf der Nordsee rückläufig: Man ärgerte sich über hohe Hafengelder und mangelhaften Service auf der Insel, die Bewohner des Eilands hatten nach Ansicht der Segler noch immer nicht ihre Piratenmentalität im Umgang mit Touristen, und zu denen zählen auch die Segelcracks, abgelegt: Hafengelder und Kurtaxe wogen den zollfreien Einkauf, immer ein wichtiger Aspekt beim Besuch auf dem roten Felsen, auf. Dazu fehlten in den letzten Jahren auch die sportlichen Highlights, weder Admiral's-Cup-Ausscheidungen noch Weltmeisterschaften standen auf dem Programm.
Mit neuen Sponsoren haben die veranstaltenden Segelvereine jetzt ihr eigenes Programm aufgebaut, auch die Liegekosten werden von „Mäzen“ übernommen - die Freizeitsegler zieht es in diesem Jahr wieder massig nach Helgoland. Was noch fehlt, sind die segelnden Tropfsteinhöhlen, die Rennziegen: Mit der Admiral's-Cup-Yacht Rubin des Hamburger Vaseline-Produzenten Hans-Otto Schümann und der Formel-1-Yacht Beck's des Lübecker Fischkonserven-Fabrikanten Peter Westphal-Langloh sind nur zwei Renner am Start. Besserung soll es geben, diese mußte aber wegen geplanter Neuerungen im Hochseesegeln erst einmal um ein Jahr verschoben werden.
Nicht nur rund um Helgoland wird von heute bis Montag gesegelt, in Kiel findet mit dem „Pfingstbusch“ ebenfalls eine wichtige Serie statt: 800 Boote mit mehr als 1500 Seglern gehen an den Start. Ausgeschrieben sind in diesem Jahr insgesamt zwölf Disziplinen, der Pfingstbusch ist die drittgrößte Regattaveranstaltung in Deutschland. ank
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