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Kinotips

KINOTIPS

Anna hat viel Phantasie und spielt daheim mit einer ganzen Familie, die sie sich selbst ausgedacht hat. Doch der Ärger, den ihr die Spiel-Familie zu machen beginnt, ist echt. Immer mehr Bücher muß sie für ihre Spiel-Familie kopieren, und plötzlich gerät sie selbst in ein sprechendes Kopiergerät und wird verdoppelt... Das Hamburger Kinder-Kino hat anläßlich des bundesweiten „Kindertages“ zu den Vorstellungen des neuen Kinderfilms für jedes Alter Anna Anna am 5. und 6. Juni Greti Kläy und Jürgen Bauer eingeladen, die den Film gemacht haben. (bis 9. 6., Mundsburg, Fama)

Kindertag auch in der Zeise-Halle: Aktionen und Spiele gibt's von 12 bis 18 Uhr, der Eintritt zu den Nachmittagsvorstellungen (Dschungelbuch, In einem Land vor unser Zeit, Kinder aus Bullerbü) kostet für Kinder vier und für Erwachsene sechs Mark. (Zeise, 5., 6. 6.)

Harvey Keitel ist der Bad Lieutenant, ein wettsüchtiger und apathischer Großstadt-Cop, der sich vorm Dienst mit Kokain frischmacht. Ein brachiales Drama von Kugelhagel-Spezialist Abel Ferrara (King of New York). (Neues Cinema, Fama)

Der Österreicher Michael Hanecke wirft mit dem Film Der siebente Kontinent einen lakonischen Blick in ein sich auflösendes bürgerliches Idyll. Der Traum vom Ausbruch aus Sprachlosigkeit und Vereinsamung tritt eine Lawine von Agressionen los. (Metropolis)

Ich bin da, ich bin da — ach, Herbert! In seinem 23. Langfilm tritt der Meister wieder selbst vor die Kamera. Herbert Achternbusch, der anarchistische Romantiker, spielt in Ich bin da, ich bin da neben Kirsten Dene einen Professor der Zukunftologie, der seine Nase auch in Vergangenes steckt. (Metropolis)

Folgende Filme s. Überregionales:

Falling Down von Joel Schumacher. (Gloria, Hansa Kinocenter)

Tango Mortale von Patrice Leconte. (Holi)

Außerdem:

Heute abend wird der Bundesfilmpreis vergeben. In der Bundesfilmpreis-Nacht zeigen die Zeise-Kinos noch mal alle acht nominierten Filme (Nordkurve, Olympischer Sommer, Langer Gang, Neues aus Wittstock, Störenfried, Herzsprung und den unheimlichen Favoriten Wir können auch anders). Wie hätten Sie entschieden? Zeise, 7., 8. 6.)

Nicht nur Häuser, besonders auch, was dazwischen liegt, bestimmen das Leben in der Stadt. Zum Beispiel die Hafentreppe, die für die Hafenstraßen-BewohnerInnen Tummelplatz und Fluchtweg ist, aber auch einfach zum Herumsitzen, Dösen und Reden einlädt. Thomas Thode und Rasmus Gerlach haben diesen kommunikativen Ort 1991 protraitiert. (Kino 3001, 3., 4. 6., 23 Uhr)

Orson Welles' Othello, ausgezeichnet bei den Filmfestspielen 1952 in Cannes und über 40 Jahre in den Abgründen der Archive verschwunden, kommt wieder ins Kino. „Wie einen Thriller“ (Francois Truffaut) legte Welles das Shakespeare-Drama an, für dessen Verfilmung der 35jährige vier Jahre gebrauchte. Die Wiederentdeckung nimmt das Abaton zum Anlaß, in diesem Monat alle neun in Deutschland verfügbaren Regiearbeiten Welles' zu zeigen, darunter Citizen Kane (1941), Macbeth (1948) und Im Zeichen des Bösen (1962). Doch um das cineastische Schwergewicht richtig zu würdigen, darf auch einer nicht fehlen: Der Dritte Mann, den Orson Welles 1950 unter der Regie von Carol Reed spielte. (Othello: Heute, 18 Uhr, Abaton)taz

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