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„Biohazard“ heute im Modernes:

■ New York Style Pizza

In der New Yorker Hardcore-Szene ist der Gitarrist Bobby Henbell kein Unbekannter. „Als ich ihn das erste Mal mit Biohazard auf der Bühne sah, dachte ich, ich spinne,“ sagte Brendan, Sänger der Band SFA in einem Interview. „Schließlich hat der Typ mir jahrelang meine Pizza gebracht.“

Die Zeit beim Pizzabringdienst ist für Henbell vorbei; Biohazard sind eine feste Größe geworden. Wie Sick of it All gelten sie als Hardcore-Band, die auch in Metaller-Kreisen Anklang findet. Wie Pantera stehen sie für eine neue Welle harter Bands, die statt gradlinieger Rhythmen lieber dem Hip Hop entlehnte Beats verwenden. Auch dem rauhen, mehrkehligen Gesang des Vierers aus Brooklyn merkt man die Nähe zum Rap an.

Tanzbar ist diese neue Variante des Soundtracks der „Korrekten“, dem Hardcore, allemal. Dennoch fehlt Biohazard trotz eifriger Lippenbekenntnisse die intellektuelle Tiefe anderer Hardcore-Gruppen. Macho-Gehabe, Muskelwahn und elitäre Cliquenbildung prägen Auftritte der Band. Beinahe manisch der dauernde Hinweis darauf, daß man wisse, wovon man singe:street credibility wird ganz groß geschrieben.

Von unfreiwilligem Unterhaltungswert: die omnipräsente Crew New Yorker Kumpels, die mit einstudierten Hip Hop Schritten als Eintänzer am Bühnenrand zum Gelingen der Gigs beitragen wollen. Trotz solcher Peinlichkeiten sind Biohazard eine der musikalisch interessantesten Gruppen, die derzeit durch deutsche Hallen toben. Energie und Schweiß sind garantiert. Auch zu empfehlen: der Doom-Metal von Crowbar . Dritte im Bunde: Clutch. Ab 19.00 Uhr. L.R.

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