piwik no script img

Krokodilstränen

Für „ein starkes Stück“ hält Bürgermeister Wedemeier den Kommentar von Klaus Bednarz in der vorgestrigen Tagesthemen-Sendung. Der hatte die Krokodilstränen gegeißelt, die angesichts der Solinger Morde erneut vergossen würden. Bednarz hatte gefordert, nicht nur nach denen zu suchen, die die Brandsätze warfen, sondern auch nach den „politischen und publizistischen Biedermännern“, die mit ihrer „Ausländerdebatte“ solchen Taten erst den geistigen Nährboden geliefert hätten. Und der WDR-Journalist nannte — stellvertretend für viele andere — drei Namen: Edmund Stoiber, Volker Rühe und — Klaus Wedemeier.

Letzerer habe das Ausländer- Thema als einer der ersten zum Wahlkampf-Thema gemacht, um damit rechte Wählerstimmen zu gewinnen. Wedemeier verwahrt sich gegen solche Vorwürfe: Sein Asylstopp vom Sommer 1991 sei erfolgt, weil Bremen die Unterbringung von immer mehr Asylbewerbern nicht mehr habe gewährleisten können. Mit Wahlkampf oder dem Versuch, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, habe das nichts zu tun gehabt. B.A.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen