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Runder Tisch wg. Hafenschlick-Deponie

In Stade sitzen heute Bürger und Behördenvertreter aus den drei Küstenländern an einem „runden Tisch“ und diskutieren über Hafenschlick. Hamburg will das giftige Baggergut in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ablagern. Um einen Standort für eine Schlickdeponie zu finden, hatte das niedersächsische Umweltministerium Anfang des Jahres das sogenannte „Mediationsverfahren“ eingeleitet. Aber keine/r will den Schlick. Im April sprachen sich deshalb die Betroffenen für den Abbruch des Verfahrens aus. „Es kann nicht mehr nur um eine Standortsuche für die Deponie gehen“, sagt Eva-Maria Rexing, Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums. „Wir müssen innehalten und mit den Beteiligten darüber nachdenken, wie es weitergehen soll.“ Das soll heute in Stade passieren.

Ziel eines neuen Mediationsverfahrens sollte die Vermeidung und Verminderung des giftigen Hafenschlicks sein, erklärt Cornelia Ziegler, stellvertretende Vorsitzende des Naturschutzverbandes Niedersachsen. Sämtliche denkbaren Entsorgungsmethoden für Hafenschlick müßten dabei untersucht werden, wie zum Beispiel chemische und thermische Behandlung.

Die Hamburger Wirtschaftsbehörde bestreitet, daß es realistische Alternativen zum derzeitigen Verfahren gibt. Zum Beweis legte Wirtschaftssenator Hans-Jürgen Krupp am Mittwoch die „Dokumentation Elbschlick“ vor. Der Aktenordner ist prall gefüllt mit den Ergebnissen der Schlickforschung. Es gebe zwar erfolgversprechende Laboransätze zur alternativen Behandlung des Baggerguts, erläuterte der Senator, „aber bis zur verläßlich funktionierenden Anlage vergehen mindestens zehn Jahre“. Hamburg werde mit seinem Verfahren noch lange weitermachen müssen und sei dabei auf die Hilfe der Nachbarländer angewiesen. VM

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