: "Fahndung hat Methode"
■ betr.: "Nach Solingen: Ausländer - wehrt euch!" von Ralph Giordano, taz vom 1.6.93
betr.: „Nach Solingen: Ausländer – wehrt euch!“ von Ralph Giordano, taz vom 1.6.93
Es ist unfaßbar. Häuser werden angezündet, Menschen verbrennen – und doch wird die „volle Härte des Gesetzes“ mehr den Opfern, die sich wehren bzw. schützen wollen, angedroht als den Tätern. [...]
Wie schon Peggy Parnass in ihrem Buch „Unter die Haut“ sagt: „Fahndung hat Methode. Schon allein dadurch, ob und wie sie stattfindet.“ Ich kann mich noch sehr gut an die Zeiten der RAF-Attentate erinnern. Damals wurden wir von den Fahndungsplakaten mit Fotos von Gudrun Ensslin u.a. noch bis auf jedes öffentliche Klo verfolgt. Und jetzt? Ich habe noch nie – obwohl ich auf so was achte – ein vergleichbares Plakat zur Fahndung nach Neonazis gesehen.
Wo ist da der Unterschied? Man kann ja wohl nicht behaupten, daß Neonazis keine Terroristen sind! Oder ist Terror nur dann Terror, wenn er gegen Deutsche geht? Ich kann es nicht verurteilen, wenn Ausländer sich in einer solchen Situation lieber auf ihren Selbstschutz verlassen. [...] Saskia Deppendorf, Karlsbad
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen