: Unschuldsquittung
■ Zur Vorlage bei der Weltöffentlichkeit
Zur Vorlage bei der Weltöffentlichkeit
Die Ausführung des neugeregelten Asylgesetzes: Die Reden der großen Parteien, daß sie nun alles im Griff haben, waren so feurig, daß das Feuer einen Tag nach der Verabschiedung des Lieblingsgesetzes der Menschenfeinde erneut ein Asylantenheim in Brand setzte. Man fragt sich nun, wer die Sache eigentlich im Griff hat und was die Sache ist?
Oh Ihr Volksvertreter! Verabschiedet habt Ihr das Asyländerungsgesetz und Euch verabschiedet habt Ihr von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen; doch geht getrost nach Hause, denn Ihr seid nur die Vertreter einer überwältigenden schweigenden Mehrheit; und wenn ein paar Ausländerinnen wieder am Samstag, dem 29. Mai 1993 verbrannt wurden, so seid Ihr nicht schuld, denn das war die Untat einer winzigen Minderheit. Wenn irgendjemand Euch tadeln sollte, zeigt ihm dieses Schreiben; die „Unschuldsquittung“, ausgestellt von einem Ausländer, der nicht in einem Asylantenheim wohnt und deshalb hoffentlich noch lange lebt. Eskandar Abadi, Marburg
Ich habe mir seit dem Mord in Solingen überlegt, ob ich diesen Brief überhaupt schreiben sollte oder nicht. Der Grund: Nach dem Mord von Mölln wurde viel geschrieben, gesagt und versprochen! Hunderttausende von Menschen bildeten Lichterketten gegen Fremdenhaß und Rassismus! Passiert ist nichts! Denn wenn etwas geschehen wäre, hätte dies nicht passieren dürfen.
Ich möchte an das deutsche Volk und vor allem an die Bundesregierung appellieren: Hört auf nur zu reden, sondern tut endlich was, bevor es zu spät ist! Yavuz Yilmaz, Neuss
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