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Mit Fleiß und Beharrlichkeit zum Ziel

Sie ließen einfach nicht locker, die 65 Mitarbeiter der Elmshorner Firma Steen (Schiffszubehör): Um die drohende Schließung abzuwenden, organisierten sie kurzerhand den Betrieb selbst. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die Fabrik bleibt in vollem Umfang bestehen. „Die Geschäftsleitung war beeindruckt von unserer Leistung,“ sagte Betriebsratmitglied Jens Bußler gestern stolz. So konnte sogar, erstmals in der hundertjährigen Geschichte des Familienbetriebs, ein Tarifvertrag für die Mitarbeiter abgeschlossen werden.

Sieben Wochen haben IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsleitung um den Erhalt der Firma gerungen. Denn das Schweriner Unternehmen KGW (Kräne-Geräte-Winden), das die Fabrik im April erworben hatte, war nur am Namen und den Kunden von Steen interessiert. Die Schließung schien beschlossene Sache, ein Sozialplan war bereits erstellt: „Der hätte jedoch sechs Millionen Mark gekostet — von den anderen Unannehmlichkeiten ganz zu schweigen,“ sagte Uwe Zabel von der IG Metall Elmshorn. Die Schweriner Geschäftsleitung soll auf den bevorstehenden Arbeitskampf zunächst mit Spott reagiert haben: „Die haben doch nur Angst um ihre Hütten,“ zitierte Bußler die Mecklenburger Chefs.

Die Elmshorner waren jedoch wild entschlossen, das Unternehmen, das, so der Betriebsrat, immer schwarze Zahlen schrieb, zu bewahren. „Wir hatten vor dem Verkauf bereits wichtige Terminarbeiten für die große Beltbrücke angenommen,“ berichtete Jens Bußler. „Innerhalb von einer Stunde hatten wir den Betriebsablauf organisiert und haben alle Termine eingehalten.“ Kampfbereitschaft und Arbeitsfähigkeit der Belegschaft hätten die Geschäftsleitung schließlich überzeugt.

Nun kann auch endlich der hundertste Geburtstag angemessen begangen werden, denn zum Feiern war bis vor kurzem niemandem zumute. Andrew Ruch

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