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UNO uneins über Somalia-Militäraktion

■ Beginn von Vermittlungsbemühungen

Nairobi/Mogadischu (dpa/ AFP) – Während die Bevölkerung der somalischen Hauptstadt sich gestern in Vorbereitung auf eine UNO-Militäraktion gegen General Farah Aidid in ihren Häusern verbarrikadierte, wurden Zweifel laut, ob die UNO zu einem massiven Militärschlag wirklich entschlossen war. Offenbar herrschte zwischen den UNO-Militärs und den Diplomaten noch Uneinigkeit. Der UNO-Sonderbotschafter in Somalia, Jonathan Howe, sagte, die UNO zöge ein breites Spektrum von Möglichkeiten in Betracht. Er hoffe auf eine friedliche Regelung und ein Ende des Tötens. Auch die Hilfsorganisationen, die fast alle Helfer aus Mogadischu abgezogen haben, machten Vorbehalte gegen einen Militärschlag geltend. Aidid schlug gestern versöhnliche Töne an: Im Rundfunk plädierte er für Frieden und Zusammenarbeit mit der UNO.

Nach Rundfunkberichten hatten die USA zuvor mindestens sechs Großraumtransporter vom Typ C-141 Galaxy sowie vier Kriegsflugzeuge vom Typ AC-130 nach Dschibuti geschickt. Die AC-130 wurden schon im Golfkrieg eingesetzt und verfügen über immense Feuerkraft. Französische Militärs zogen gestern Panzerfahrzeuge in Mogadischu zusammen.

In der Nacht zum Donnerstag waren weitere 140 deutsche Soldaten nach Belet Huen in Zentralsomalia geflogen worden. Die deutsche Blauhelm-Einheit ist somit jetzt 250 Soldaten stark. Außenminister Klaus Kinkel betonte, die deutschen Soldaten könnten nicht den Schutz der dort tätigen deutschen Hilfsorganisationen übernehmen, da ihnen nur die „Selbstverteidigung“ erlaubt sei.

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