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Oje, oje, oje! Mann am Steuer ...

Das alte männliche Vorurteil, daß Frauen kein Autofahren können, hat auch ein 21jähriger VW- Transporter-Fahrer total verinnerlicht: Als ihn eine 41jährige Granada-Fahrerin aus St. Pauli gestern morgen darauf aufmerksam machte, daß er ihr Fahrzeug so eingeparkt hatte, daß sie nicht aus der Parklücke herauskommt, konterte er nur mit einer frauenfeindlichen Floskel: „Frau am Steuer — Autofahren müßte man können.“ Doch die Granada-Fahrerin gab sich nicht die Blöße, manövrierte nicht mühseelig das Fahrzeug — unter den spöttischen Blicken des Mannes — aus der Parkbucht, sondern bot dem staunenden „Macho des Asphalts“ an, ihr zu demonstrieren, daß „Mann“ doch ganz einfach aus der Parklücke kommt.

Der 21jährige geriet in Zugzwang und nahm das Angebot an. Es endete für ihn mit einem peinlichen Fiasko: Beim Vor- und Zurückrangieren unterschätzte er die Größe des Granadas und krachte gegen ein geparktes Fahrzeug. Schaden: 400 Mark. Und damit nicht genug: Nun völlig nervös geworden, setzte er abermals, um zu beweisen, wie Mann autofährt, zu einem rasanten Satz an und karrte zu allem Überfluß auch noch seinen abgestellten Transporter an. Erst jetzt gab der 21jährige zu, daß die feminine Bewertung der Verkehrssituation wohl doch angemessen war und fuhr kleinlaut seinen Transporter weg. Jetzt konnte die 41jährige problemlos ihren Wagen herauschauvieren — ohne andere Fahrzeuge anzukratzen — und ihre Fahrt endlich aufnehmen. Gesagt hat sie's nicht — aber insgeheim gedacht hat sie's schon: „Mann am Steuer ...“ kva

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