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Keine Zollprobleme mit radioaktiven Fässern

Mit vier Fässern radioaktiv verseuchtem Sand an Bord hat gestern morgen das Greenpeace-Aktionsschiff „Solo“ im Hamburger Hafen festgemacht. Umweltschützer hatten den Sand in der Umgebung der englischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield gesammelt. Greenpeace-Atomexperte Roland Hipp: „Am Strand von Sellafield spielen Kinder, machen Familien Picknick, obwohl er so hoch belastet ist, daß er nach deutscher Gesetzgebung als radioaktiver Abfall gilt.“

Noch an Bord der „Solo“ demonstrierten die Greenpeacer per Strahlenmesser, wie verseucht der Boden ist. Bei einer Messung an den Fässern zeigte der Geigerzähler eine Konzentration von 180 Impulsen pro Sekunde an — der normale Strahlenwert in Hamburgs Luft beträgt sechs Impulse.

Noch am Morgen wurden die radioaktiven Fässer entladen. Die strahlende Fracht soll am Montag der Parcom-Kommission in Berlin übergeben werden, die über die Inbetriebnahme der neuen „Thorp“- Anlage in Sellafield entscheiden wird. Greenpeace hatte keine Probleme, die heiße Fracht durch den Zoll zu bringen. Die Beamten machten nicht die geringsten Anstalten, in die Fässer gucken zu wollen. Die Einfuhr war von der Sozialbehörde genehmigt worden.

Der Sand aus Sellafield weist nach einer Untersuchung der Uni- Manchester eine Aktivitätskonzentration von 13 000 Becquerel Cäsium 137, 10 800 Becquerel Plutonium 239/40 pro Kilogramm auf. Würde die „Thorp“-Anlage in Betrieb gehen, würden jährlich in Sellafield 27,5 Millionen Curie Strahlung freigesetzt. Zum Vergleich: Beim Super-Gau in Tschernobyl sind 50 Millionen Curie freigesetzt worden. kva

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