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Opec kompromißlos

■ Kuwait erhöht seine Fördermenge ohne Zustimmung der anderen Ölländer

Genf (AP) – Verärgert von der ablehnenden Haltung seiner Partner in der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat Kuwait am Donnerstag abend eine eigenständige Erhöhung seiner Fördermenge angekündigt. Wie Erdölminister Ali el Baghli nach Abschluß des Opec-Treffens in Genf mitteilte, gedenkt das Emirat in den kommenden Monaten über 500.000 Barrel pro Tag mehr zu produzieren.

Kuwait lehnte einen Kompromißvorschlag ab, der dem Emirat für die Zeit von Juli bis September eine moderate Anhebung seiner täglichen Förderquoten um 160.000 auf 1,76 Millionen Barrel erlaubt hätte. Der Vorschlag ging Kuwait, das mit einer Erhöhung der Ölproduktion die Golfkriegskosten begleichen will, nicht weit genug. Nach Mitteilung el Baghlis will Kuwait im Juli und August täglich 400.000 Barrel mehr fördern, und im September die Quote nochmals um 160.000 Barrel erhöhen. Damit würde das Emirat eine tägliche Fördermenge von 2,16 Millionen Barrel erreichen.

Der am dritten Beratungstag erarbeitete Vorschlag sah eine Begrenzung der Gesamtfördermenge aller Opec-Mitglieder auf 23,8 Millionen Barrel pro Tag für das dritte Quartal 1993 vor. Danach hätten sich alle übrigen Mitglieder verpflichten müssen, ihre Förderquoten einzufrieren.

Eine deutliche Erhöhung der Fördermenge stieß vor allem auf den Widerstand der Kartellmitglieder Iran und Saudi-Arabien, die einen Preisverfall befürchten. Derzeit liegt der Durchschnittspreis für ein Barrel bei 18 Dollar. Die Opec, der zwölf Staaten angehören, überschreitet bereits jetzt ihr Förderziel von 24,2 Millionen täglich um 600.000 Barrel. Iraks Opec-Mitgliedschaft ruht seit dem Überfall auf Kuwait im August 1990. Das nächste ordentliche Treffen der Opec-Minister findet am 23. November in Wien statt.

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