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■ SockenschussLob der Kaufleute

Überall in der Welt tobt die Diskussion um das Ende der Geschichte, in Bremen ist es schon da. Partiell zumindest: Kaufleute und Kunden verkörpern nicht länger mehr den klassischen Gegensatz von Beutelschneidern und Schnäppchjägern. Das jüngste Beispiel: Die Kampagne der Bremer Kaufleute über die Baustellenlage in Bremen.

Wann hat schon jemals eine Kaufmannschaft ganzseitig in mehreren Ausgaben einer großen Bremer Tageszeitung darauf aufmerksam, daß sie wegen überhöhten Verkehrsaufkommens in der Innenstadt – und wir übertreiben nicht: bis zum totalen Stillstand – nicht mehr erreichbar sei? Wer hat mit diesen Anzeigen freundlicherweise und ohne Rücksicht auf eigene kommerzielle Interessen die Bevölkerung ausdrücklich davor gewarnt, per Auto in die Stadt zu fahren und Besorgungen zu tätigen? Hat überhaupt irgendjemand vorher radikal- aufklärerischer den Sinn von Werbung besser verstanden und umgesetzt als die Bremer Kaufleute? Man sah sie schier schwitzen, die Blumenbergs, Brinkmanns und Bodes, und die Fingerkuppen quetschen bis es weiß ward' unter den Nägeln: Hoffentlich kommt keiner, hoffentlich kommt keiner. Und siehe, es kam keiner. Ein Bombenerfolg, die Kampagne, Hut ab! Markus Daschner

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