Wahlen in Nigeria

■ Ziviler Präsident / Morgen Ergebnis

Lagos (AP) – In Nigeria ist am Samstag erstmals seit zehn Jahren ein Präsident gewählt worden, der nicht dem Militär angehört. Der Wahl stellten sich zwei Kandidaten, die Freunde von Amtsinhaber General Ibrahim Babangida sind: der populäre Moshood Abiola und der wenig bekannte Unternehmer Bashir Tofa. Beide wurden von Babangida zu Kandidaten ernannt.

Die Gruppierung „Vereinigung für ein besseres Nigeria“ hatte gegen die Wahl geklagt und eine weitere vierjährige Amtszeit für Babangida gefordert. Die Gruppe erklärte, beide Kandidaten seien zu korrupt, um das Land zu regieren. Tatsächlich hatte ein Gericht noch am Donnerstag die Wahl verboten, doch schränkte Richterin Bassey Ikpeme die eigene Entscheidung mit der Bemerkung ein, das Urteil müsse für die Wahlkomission nicht bindend sein. Diese setzte sich dann auch über die Entscheidung hinweg.

Bei der Wahl kam es zu einem Zwischenfall. Kandidat Tofa konnte in seinem Wohnort Kano seine Stimme nicht abgeben, weil er nicht als Wahlberechtigter registriert war, wie er selbst berichtete. Damit wäre die Gültigkeit seiner Kandidatur in Frage gestellt. Der Regionalbeauftragte der Landeswahlkommission sagte dagegen am Abend, Tofa sei wohl registriert gewesen, habe aber nicht an der Wahl teilnehmen können, weil sich ihm eine feindselige Menschenmenge in den Weg gestellt habe.