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Information pur

■ Alternative Sprache und jede Menge Tips

Der Drang zur Detailfülle, der Wille zur Informationsflut macht ein gemütliches Schmökern der Reiseführer des Michael Müller Verlags vor Reiseantritt fast unmöglich. Wer es trotzdem tut, wird durch den gewollt flapsigen und wohl alternativ gemeinten Ton in manchen historischen Teilen kurz mal auf- bzw. abgeschreckt, aber erstens ist das nicht in jedem Buch so, zweitens gewöhnt man sich daran, und drittens machen das die praktischen Tips bei weitem wieder wett. Kaum einer der Führer des Verlags gibt sich mit weniger als fünfhundert Seiten zufrieden, und die sind eben nicht vollgepackt mit den sonst so beliebten literarischen Versuchen der Autoren, die eigenen Reiseeindrücke möglichst bunt darzulegen, sondern mit Informationen. Nahezu zu jeder Ansammlung aus mehr als fünf Häusern findet sich Nützliches, übersichtlich layoutet, mit lesbaren Karten. Jeder Stein scheint umgedreht und aufgenommen. Warnungen sind meist folgerichtig, Einschätzungen so gut wie immer zutreffend. Die Fotos sind konsequent schwarzweiß, was den Effekt mancher Führer, die eigentlich Fotobände sind, nämlich das Gefühl zu haben, bereits alles schon mal irgendwo gesehen zu haben, verhindert.

In der Stärke liegt wie so oft natürlich auch die Schwäche. Wenn in einem Restaurant gar einzelne Speisen empfohlen werden, kann sich das so schnell ändern wie das Beschäftigungsverhältnis des Kochs. Doch der Benutzer soll sich nicht grämen. Herr Müller verkauft seine Bücher für ungefähr 30 Mark, und da bekommt man nicht nur jede Menge Papier fürs Geld, sondern auch ein gutes Preis-Nützlichkeits-Verhältnis. Thomas Winkler

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