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Duve: Kinkel kapituliert kläglich

■ SPD-Abgeordneter über Bosnien-Erklärung empört

Bonn (AFP) – Der SPD-Abgeordnete Freimut Duve hat Außenminister Klaus Kinkel (FDP) im Zusammenhang mit dessen Erklärungen zu Bosnien „Kapitulation“ vorgeworfen. Der Außenminister habe wenige Stunden nach seinem Gespräch mit dem bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović „vor laufender Kamera das Ende eben dieses Staates herausgestammelt“, sagte Duve. „Kein Wort mehr von Völkermord, kein Wort vom Vertreibungsterror, kein Wort mehr von der grausamen Realität: 200.000 Tote, das zynische Zusammenpressen der muslimischen Gebiete, kein Wort von den Millionen auf der Flucht und in den Lagern.“ Kinkel hatte eine faktische Anerkennung der gewaltsamen Eroberungen und der Vertreibung ethnischer Gruppen bei einem endgültigen Scheitern des Vance-Owen- Plans als möglich eingeschätzt. Wenn die drei Konfliktparteien den Friedensplan der internationalen Jugoslawien-Vermittler nicht mehr als ausreichende Grundlage für eine Lösung betrachteten, könne es sein, daß die Europäer die Vertreibung „als Realität akzeptieren müssen“, hatte Außenminister Kinkel den „Tagesthemen“ der ARD in einem Interview gesagt.

Siehe auch Seiten 9 und 10

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