: Lokalkoloratur
Eine weitere Bastion männlicher Herrschaft wird geschleift, diesmal in Hamburgs Umweltbehörde. Antje Giesenberg, 22, ist die erste Forstwirtin in der Geschichte der Hansestadt. Ungewöhnlich ist diese Berufswahl für Frauen schon, denn trotz aller Technik ist Waldarbeit immer noch Knochenarbeit, und das bei Wind und Wetter. Nicht jedermanns Sache. In der gesamten Bundesrepublik liegt der Anteil der Frauen unter den Forstwirtin deutlich unter einem Prozent, in Hamburg sind die Proportionen mit 1:60 jetzt enorm verbessert. Gewiß, das Berufsbild wandelt sich, und der Job wird auch für Frauen interessanter, der Waldarbeiter von einst ist ohnehin nicht mehr vergleichbar mit dem Forstwirt von heute. Begeisterung für die Arbeit im Freien, Interesse an Natur und Umwelt und körperliche Eignung sind allerdings wie eh und je Voraussetzungen.Voraussetzungen, die bei Antje Giesenberg nicht fehlten, und deshalb begann sie nach dem Abitur 1990 mit der Ausbildung in ihrem Wunschberuf beim Fachamt für Ökologische Forst- und Landwirtschaft der Umweltbehörde. Ergebnis: Nun weiß frau nicht nur Bescheid über Waldpflege, Forsttechnik und Fachjuristerei, sondern kann auch Bäume fällen, Wiesen mähen, Hecken anlegen, Wege bauen und Maschinen reparieren. So ist das. wap/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen