: Schwule verhaftet
■ Istanbul: Berliner wollten Christopher Street Day mitfeiern / Abschiebung
Schwule und Lesben haben in der Türkei nichts zu lachen. Das erfuhr vor wenigen Tagen eine 28köpfige deutsche Delegation aus Berlin. Die Gruppe wollte in Istanbul den ersten Christopherus Day in der Geschichte des Landes mitfeiern. Statt fröhlichen Tanzens in den Straßen erwartete sie aber der Knast. Die türkische Polizei verhaftete 16 Aktive aus Berlin und wies sie am Freitag außer Landes.
Zu den Verhaftungen kam es, weil sämtliche Veranstaltungen rund um den Christopherus Day auf Druck der Fundamentalisten verboten und die türkischen OrganisatorInnen eingesperrt wurden. Die Berliner Gruppe wollte deshalb an einer internationalen Pressekonferenz teilnehmen und gegen diese Verhaftungen protestieren. Dies verhinderte aber die Polizei. Sie riegelten das Hotel ab und verhafteten die 16 Deutschen. Für heute hat deshalb die Aids-Prävention Society, die türkische Menschenrechtsorganisation und die Schwule Internationale Berlin eine Pressekonferenz angekündigt, auf der sie die sofortige Freilassung der noch inhaftierten türkischen Freunde verlangt.
In Istanbul festgehalten wird auch noch der Vorsitzende der Schwulen Internationale Berlin, Selman Arikboga. aku
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