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Sommernachtstraum

■ Schiller Theater spielt weiter

Man wollte die Schauspieler nicht von der Bühne lassen, als am Sonntag um 22.30 Uhr der letzte Vorhang für das Berliner Schiller Theater fiel. Im überfüllten Parkett kamen diesmal nicht nur „Bravo“-Rufe. „Weitermachen!“ hieß die Parole auf und vor der Bühne.

Bereits am Morgen hatte der Kultursenator erklärt, man werde das Schiller Theater nach dem 4. Juli nicht polizeilich räumen lassen. Und so hätte die anschließende Sommernachtsparty ein rauschendes Fest werden können. Aber so recht wollte in dieser Nacht keine Stimmung aufkommen. Im Foyer des Hauses fanden sich zwar viele SympathisantInnen ein, um ihre Solidarität zu bekunden und dem musikalischen Rahmenprogramm zu lauschen, aber weder das Ensemble noch die Theaterleitung zeigten sich auf ihrem Fest. Allein Einar Schleef trat nach Mitternacht mit seinen SchauspielerInnen auf die kleine Foyer-Bühne und gab einen choralen Einblick in seine Probenarbeit.

Hinter den Kulissen, so wurde gemunkelt, werde derweil heftig am Stuhl des Intendanten Volkmar Clauß gesägt. Die SchauspielerInnen wollen wohl ihr Schicksal nun selbst in die Hand nehmen. Ob der künstlerische Aufbruch den kulturpolitischen Abriß noch verhindern kann, bleibt abzuwarten. kl

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