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Krupp-Hoesch: Verluste

■ Rückgang um 682 Millionen Mark

Essen (dpa) – Nach der Stahlkrise und der Fusion mit dem Hoesch-Konzern will die Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp (Essen) 1994 wieder „festen Boden“ unter die Füße bekommen. „Für 1994 haben wir berechtigte Hoffnungen, daß wir wieder auf die Beine kommen“, sagte Vorstandschef Gerhard Cromme gestern bei der Bilanzvorlage in Essen. Im kommenden Jahr erwarte der Konzern in allen Bereichen schwarze Zahlen. Cromme schloß jedoch ausdrücklich den Stahl aus dieser Betrachtung aus.

Gleichzeitig kündigte er an, daß bis zum Jahresende mit einem weiteren Personalabbau von derzeit mehr als 91.000 Beschäftigten auf „unter 80.000“ zu rechnen sei. Bereits 1992 hatte der Konzern rund 6.000 Leute entlassen. 1992 hatte der Konzern ein um 682 Millionen Mark verschlechtertes Ergebnis verzeichnet. Nach Ertragsteuern ergab sich ein Jahresfehlbetrag von 250 Millionen Mark. Die Konzerne Krupp und Hoesch hatten 1991 zusammen noch einen Überschuß von 432 Millionen Mark erwirtschaftet. Cromme machte hohe Betriebsverluste und außerordentliche Aufwendungen im Stahlbereich für das negative Ergebnis verantwortlich.

Für die ersten sechs Monate 1993 sei im Konzern durch Verluste beim Stahl ein Fehlbetrag von 320 Millionen Mark vor Ertragsteuern aufgelaufen. Auch im 2. Halbjahr sei mit einem – allerdings verringerten – Verlust zu rechnen. Finanzchef Gerhard Jooss berichtete, daß bis zum Jahresende ein weiteres Anwachsen der Schuldenlast des Konzerns von derzeit rund 4,7 Milliarden Mark auf „über fünf Milliarden“ zu erwarten sei.

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