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Tristesse auf See

■ Bremer Seemannsmission kümmert sich um Vereinsamung an Bord

Tristesse auf See

Bremer Seemannsmission kümmert sich um Vereinsamung an Bord

Die Mannschaften werden kleiner, ihre Sprachprobleme angesichts vielfältiger Nationalitäten an Bord dagegen größer. Gleichzeitig mangelt es an Abwechslung, denn wegen kurzer Liegezeiten entfällt häufig der Landgang. „Das Leben an Bord wird immer einsamer“, beschreibt der neue Präsident der Deutschen Seemannsmission, Gerhard Mehrtens, in einer Veröffentlichung der Senatspressestelle die Situation der Seeleute. Diese Entwicklung spüren auch die Mitarbeiter der Deutschen Seemannsmission, die ihren Sitz in Bremen hat und in 23 ausländischen Häfen vertreten ist.

Ob in Antwerpen oder Alexandria, Lome oder Le Havre - überall stehen den Seeleuten Clubs mit Billardtischen, Bars und Bibliotheken offen. Manche Einrichtungen haben sogar ein Schwimmbad. 7,5 Millionen Mark hat die Seemannsmission 1992 aufgewendet. 75 Prozent zahlt die Evangelische Kirche, rund acht Prozent die Bundesregierung. Der Rest wird mit Spenden und Erlösen finanziert. Knapp 8.000 Übernachtungen und mehr als 20.000 Bordbesuche wurden im Vorjahr gezählt.

Die Seeleute suchen vor allem das seelsorgerische Gespräch. Für die Missionsmitarbeiter ist die englische Sprache deshalbselbstverständlich. Aber Mehrtens möchte, daß seine Leute möglichst viele Sprachen sprechen, „da spüren die Seeleute dann ein Stück Heimat“. Aus Finnland stammt die Idee, auf den Schiffen Seemannspastoren mitfahren zu lassen. In Frankreich heuern einige Pastoren als Koch an. „Ein Koch ist wichtiger als der Kapitän“, sagen manche. Karin Güthlein/dpa

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