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Proteste gegen den Kanalausbau

■ Umweltschützer demonstrieren in Kleinmachnow / Geplante Verbreiterung der Wasserstraßen bedroht Natur

Gegen einen Ausbau der Wasserstraße von Hannover nach Berlin haben am Samstag Naturschützer an der Schleuse Kleinmachnow im Kreis Potsdam demonstriert. An der Schleusenbrücke, die den Teltowkanal überquert, wurden Informationsstände aufgebaut und Unterschriften gegen einen Havel- Ausbau gesammelt. Umweltschützer sehen in dem vier Milliarden Mark teuren Projekt 17 des Bundesverkehrswegeplans einen Jahrhunderteingriff, mit dem eine der letzten noch intakten Flußlandschaften Europas zerstört werde.

Gundula Oertel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Berlin (BUND) wies darauf hin, daß bei einer Verwirklichung der Pläne auch die unter Denkmalschutz stehende Schleuse von Kleinmachnow umgebaut werden müßte. Der Teltowkanal, der Havel und Spree verbindet, müßte dann von jetzt 30 auf 55 Meter Breite ausgebaut werden. Dies hätte auch Konsequenzen für die 36 Brücken über den Kanal, deren Kosten in den bisherigen Aufwandsschätzungen noch gar nicht berücksichtigt worden seien.

Der Kleinmachnower Gemeinderat Gerhard Kasperson warnte vor Eingriffen in die Uferzone des Kanals, durch die mit dem Bäketal einer der ökologisch wertvollsten Landstriche im Raum Berlin erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Rund 400 Pflanzen- und 70 Vogelarten seien im Bäketal heimisch. Insbesondere sei die Niederung wegen ihrer zahlreichen Nachtigallen bekannt, die im Frühjahr viele Besucher anlockten. „Damit wäre es dann vorbei“, meinte der Gemeinderat.

Der Potsdamer Verkehrs- und der Wirtschaftsminister befürworten ebenso wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt das Projekt 17. Das brandenburgische Umweltministerium lehnt das Vorhaben dagegen ab. dpa

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