Gurke des Tages

■ Pro Familia / Nicht in Ilsenburg

Einen durchdringenden Erfolg hatten am Samstag Frauen einer Mainzer Selbsthilfegruppe von Pro Familia. Die fast einstündigen „Hilfe“-Rufe, die aus dem geöffneten Fenster in eine Passage drangen, lösten einen Polizeieinsatz aus. Alarmiert worden waren die Beamten von Passanten, die von den „markerschütternden Hilferufen“ verwirrt waren. Im Seminarraum fanden die Polizisten allerdings 20 Frauen vor, die sich mit den Rufen soeben hatten „von ihren Ängsten befreien“ können.

Nicht in Ilsenburg

Halberstadt (ADN/taz) – Etwa 100 Jugendliche haben am Samstag abend in Wernigerode im Harz gegen den Überfall einer rechtsradikalen Bande auf zwei Fahrradfahrer in der vergangenen Woche in Ilsenburg demonstriert. Ursprünglich wollten die Jugendlichen ihren Protestzug auch in Ilsenburg durchführen. Das Landratsamt dort hatte diese Demo jedoch verboten. Scheinbar absurde Begründung: zu spät angemeldet. Mit Straßensperren verhinderte die Polizei überdies, daß die trotzdem zahlreich angerückten jungen Leute zu der Stelle vordrangen, wo der barbarische Überfall stattfand. Die Demonstranten machten sich daraufhin auf den Weg nach Wernigerode. Von den 20 bis 30 Schlagetots, die den einen lebensgefährlich, den anderen schwer verletzt hatten, sind erst vier in Haft, obwohl offenbar alle namentlich ermittelt sind.