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Unternehmer wollen Samstags-Arbeit einführen

■ Industrie- und Handelstag will für Spitzenkräfte zurück zur 40-Stundenwoche

Bonn (AFP/taz) –Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Hans Peter Stihl, hat angekündigt, daß die Wirtschaft den Samstag wieder zum normalen Arbeitstag machen wolle. Durch entsprechende Schichtpläne solle erreicht werden, daß es künftig für Maschinen die Sechs- oder Sieben-Tage-Woche gebe, während es für Menschen bei der Fünf-Tage-Woche mit durchschnittlich 36 bis 38 Stunden bleibe. „Lediglich besonders teure und aufwendige Produktionen müssen auch sonntags weiterlaufen“, sagte Stihl. Die Unternehmen würden in den Tarifverhandlungen im nächsten Jahr dafür sorgen, daß mehr Beschäftigte wieder 40 Stunden arbeiteten. „Es geht dabei um qualifizierte Spitzenkräfte wie Ingenieure. Sie müßten künftig länger arbeiten, damit weniger qualifizierte Mitarbeiter mit ihrer kürzeren Arbeitszeit sinnvoll eingesetzt werden könnten.

Stihl forderte für das nächste Jahr bei den Löhnen eine „Nullrunde“ ohne Inflationsausgleich. Dies sei zur Sicherung der Arbeitsplätze „unverzichtbar“ und auch, damit es „mit unserer Wirtschaft wieder aufwärts gehen kann“.

Die Bundesregierung plant nach den Worten von Finanzminister Theo Waigel (CSU) in dieser Legislaturperiode keine weiteren Kürzungen bei den Sozialausgaben. Das beschlossene Sparprogramm habe die richtige Dimension, sagte Waigel am Sonntag im Deutschlandfunk. Weitere Steuererhöhungen lehne er ab. Falls sich die konjunkturelle Wende verzögern sollte, müsse eine gewisse Erhöhung der Neuverschuldung hingenommen werden.

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