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„Diskriminierung bleibt unbestraft“

■ Ausländerbeauftragte Demirbüken für härtere Gangart gegen Rassismus / „Ausländer sind total frustriert“

Eine konsequente Bestrafung von rassistischen Pöbeleien hat die Ausländerbeauftragte von Schöneberg, Emine Demirbüken, gefordert. Frau Demirbüken sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: „Was einfach fehlt, ist eine Diskriminierungs-Bestrafung.“ Zur Zeit müsse einem Menschen oftmals erst etwas zustoßen, bevor die Polizei einschreite. „Ich kriege zig Briefe. ich kriege Drohanrufe. Was macht die Polizei? Nichts kann sie machen.“

Emine Demirbüken, selbst als Kind einer „typischen türkischen Gastarbeiterfamilie“ in Deutschland aufgewachsen, registriert eine „total frustrierte Stimmung“ unter den Ausländern. Allein in ihrem Bezirk ist jeder fünfte der 156.000 Einwohner ausländischer Abstammung. Insgesamt leben in Berlin 386.000 Ausländer, die größte Gruppe unter ihnen stellen mit 140.000 türkische Staatsangehörige. „Viele fühlen sich im Stich gelassen, alleingelassen, obwohl sie dazugehören.“

Die dritte Generation

Vor allem die zweite und die oftmals bereits in Deutschland geborene dritte Generation „dieser Inländer“ leide unter „Ausgrenzung“ – wenn sie zum Beispiel nicht in Diskotheken dürfen, nur weil ihre Haut dunkler ist, erklärte Emine Demirbüken. Nicht wenige reagierten darauf mit einer „gefährlichen Rückbesinnung auf nationalistische Werte“, sagte die Ausländerbeauftrage. Andere wollen ihrer Beobachtung zufolge Brücken schlagen. „Sie wissen ganz genau, wohin sie gehören, und setzen sich dafür auch ein.“

Auch viele ältere Ausländer, die jahrelang in Deutschland Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gezahlt haben, wollten hier bleiben, sagte Frau Demirbüken. „Wir werden uns an das Bild dieser älteren Einwanderer gewöhnen müssen.“ dpa/taz

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