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GLS-Bank sucht Genossen

■ Kredite für 800 Alternativprojekte

Bochum (taz) – Mit einem Kreditvolumen von rund 100 Millionen Mark unterstützt die Bochumer Gemeinschaftsbank GLS, die als reine Non-Profit-Bank arbeitet, Biobauern, Waldorfschulen, Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaften, Alteneinrichtungen, Windkraftanlagen und Gesundheitsprojekte in der ganzen Republik. Insgesamt nutzen etwa 800 vorwiegend anthroposophisch orientierte Projekte die günstigen Finanzierungsbedingungen der Bochumer Alternativbanker. Im letzten Jahr ist die Bilanzsumme um 7 Prozent auf 182 Millionen DM gewachsen. Das Spektrum der Kundschaft hat sich nach den Worten von Stepfan Rotthaus, dem Sprecher der Bank, vor allem in den letzten zwei Jahren erheblich verbreitert. Immer häufiger wenden sich auch Menschen aus der linksalternativen Szene an die 1974 von engagierten Anthroposophen gegründete Bank. Wie die Ökobank in Frankfurt leben auch die Bochumer davon, daß Einleger auf maximale Zinserträge verzichten, um sozial und ökologisch sinnvolle Projekte zu finanzieren. Knapp 14.000 Mitglieder bilden das finanzielle Rückgrat der Bank. Um den steigenden Kreditbedarf decken zu können, will die Bank die Eigenkapitalbasis erhöhen. Das haftende Kapital der GLS hat sich zwar in den letzten drei Jahren von 6 auf knapp 8 Millionen Mark erhöht. Aber bisher konnte die Bank das 18fache ihres Eigenkapitals ausleihen, während die künftige EG-Norm nur noch ein rund 12,5faches Kreditvolumen erlaubt. Im letzten Jahr hat die GLS ihren durchschnittlichen Kreditzinssatz von 3,8 auf 4,1 Prozent anheben müssen. Da die Bank keine Gewinne machen will, kann die Erhöhung des Eigenkapitals nur von außen kommen. Für interessierte Anleger bietet die Bank auch spezielle ökologische Fonds an. Bisher konnten hierfür 7,5 Millionen DM vergeben werde. J. S.

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