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Japan entschuldigt sich

■ Regierung räumt erstmals Zwangsprostitution im Krieg ein

Tokio/Seoul (AP) – Erstmals nach fast fünfzig Jahren hat die japanische Regierung gestern eingeräumt, daß die Streitkräfte des Landes im Zweiten Weltkrieg Zehntausende Frauen vor allem aus Korea zur Prostitution gezwungen haben. In einer von Regierungssprecher Yohei Kono abgegebenen Erklärung brachte Japan sein Bedauern darüber zum Ausdruck und bot all jenen Frauen für die „körperlichen und seelischen Leiden und Verletzungen, die nicht geheilt werden können“, seine Entschuldigung an. Der südkoreanische Außenminister Han Sung Joo nannte die Änderung der Haltung Tokios einen ersten Schritt zur Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Der Erklärung Japans war eine Untersuchung von Beamten aus dem Amt des zurückgetretenen japanischen Ministerpräsidenten Kiichi Miyazawa vorausgegangen. Kono sagte, es gebe viele Beispiele dafür, daß Frauen in den besetzten Ländern gegen ihren Willen interniert worden seien. Die Regierung werde nach einer geeigneten Möglichkeit suchen, sich bei den Betroffenen selbst zu entschuldigen. Über eine mögliche Entschädigung der Frauen sagte Kono nichts. Experten schätzen, daß zwischen 70.000 und 200.000 Koreanerinnen während des Krieges in Bordellen hinter der Front japanischen Soldaten zur Verfügung stehen mußten.

Zahlreiche Opfer haben Tokio bereits auf Schadenersatz verklagt. Die Japaner lehnen unter Hinweis auf den Friedensvertrag vom August 1945 alle Entschädigungszahlungen ab.

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