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Arbeitslose bleiben

■ Neue Ifo-Konjunkturprognose

München (dpa) – Der Aufschwung in Deutschland läßt auf sich warten. Die im nächsten Jahr wahrscheinliche Verbesserung der Konjunktur reicht nicht aus, die Arbeitslosenzahlen zu senken. Mit diesen Kernsätzen stellte gestern das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) seine neuste Prognose vor.

Danach wird 1993 das Bruttoinlandsprodukt im Westen Deutschlands real um zwei Prozent zurückgehen und 1994 um 0,5 Prozent steigen. Für Ostdeutschland wird 1993 ein Plus von 6,5 Prozent und 1994 von sechs Prozent vorhergesagt. Für Gesamtdeutschland ergibt sich daraus 1993 ein Minus von real 1,5 Prozent und 1994 ein Plus von einem Prozent.

Die Arbeitslosenzahl wird nach der Prognose im Westen weiter steigen und 1994 in Gesamtdeutschland mit 3,65 Millionen oder 9,5 Prozent – 8,2 Prozent im Westen und 15,5 Prozent im Osten – ein Rekordniveau erreichen. In den kommenden Monaten werde zwar „eine leichte Erholung“ einsetzen, wegen der staatlichen Sparpolitik sei jedoch ein Rückschlag im 1. Quartal 1994 nicht auszuschließen. In Ostdeutschland sei „ein selbsttragender Aufschwung immer noch nicht in Sicht“.

Die Münchner Konjunkturforscher legen erstmals Erwartungen für das Jahr 1994 vor: Wegen der staatlichen Sparmaßnahmen bleibe die gesamtwirtschaftliche Produktionstätigkeit 1994 zunächst gedämpft. In Ostdeutschland werde 1994 der Aufschwung wegen der durch die Steuer- und Abgabenerhöhung ausgelösten Nachfrageschwäche der privaten Haushalte abgeschwächt.

In Westdeutschland sei für 1993 mit rund 2,25 (1992: 1,80) Millionen Arbeitslosen zu rechnen und für 1994 mit rund 2,55 Millionen; im Osten für 1993 mit rund 1,13 (1992: 1,17) und für 1994 mit rund 1,10 Millionen Arbeitslosen. Die Verbraucherpreise werden im Westen 1993 real um vier Prozent und 1994 um drei Prozent steigen, im Osten 1993 um real neun Prozent und 1994 um 4,5 Prozent.

Das Staatdefizit – ohne Neben- und Schattenhaushalte – dürfte sich von 114 Milliarden Mark in 1993 auf 70 Milliarden in 1994 zurückbilden. Das Leistungsbilanzdefizit sinkt 1993 auf 35 (1992: 40,3) Milliarden Mark und 1994 auf 30 Milliarden Mark

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