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Werbung im Radio

■ Beschränkungen für r.s.2 aufgehoben

Die Medienanstalt Berlin Brandenburg wird die Werbebeschränkungen für den Privatsender r.s.2 vorzeitig aufheben. Begründet wurde dieser Schritt damit, daß ein Festhalten „zu einer dauerhaften Verlustsituation“ führen würde, „weil die Aufwendungen des Veranstalters über den ursprünglichen Annahmen liegen“, hieß es von der Anstalt gestern.

Ursprünglich sollten die Werbezeiten bis Ende 1994 auf fünf Minuten je Stunde begrenzt bleiben. Diese Maßnahme wurde ursprünglich getroffen, um die Auswirkungen der Privatisierung des Erfolgsprogramms Rias2 auf die Wettbewerber zu mildern. Am 25.April 1992 hatte der Berliner Kabelrat Rias2 an eine Gesellschaftergruppe um den ehemaligen Rias-Intendanten Peter Schiwy privatisiert. Die Gruppe erhielt das Programm ohne Ausgleichszahlung.

Wettbewerber wie 104.6 RTL und Radio Energy klagten zunächst gegen diese Regelung, unterlagen jedoch vor Gericht oder zogen die Klage zurück. Gegen die nun verfügte vorzeitige Aufhebung regt sich erneut Widerstand. Berlins Marktführer, der Privatsender „Hundert,6“, kündigte bereits an, juristische Schritte zu prüfen. Die Aufhebung verzerre den Wettbewerb zu Lasten anderer Sender.

Mit der Freigabe der Werbegrenze sprach die Medienanstalt ihre Erwartung aus, daß ungeachtet notwendiger Einsparungsmaßnahmen insbesondere der zugesagte Umfang des Informationsanteils im Programm gewährleistet wird. Die Welt hatte gestern berichtet, daß r.s.2 „tiefrote Zahlen schreibt“ und die aufgelaufenen Verluste bereits elf Millionen Mark betrügen. Chefredakteur Sylvio Dahl bestätigte auf Anfrage, daß Jörg Brüggemann seinen Posten als Programmdirektor abgibt. Nachfolger wird Rick de Lisle. dpa

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