piwik no script img

Es rumort in Nahost

■ Alle reden miteinander – mit Erfolg?

Tel Aviv (taz/AFP) – Israels Umweltminister Jossi Sarid von der linken Meretz-Partei hat zusammen mit einem Meretz-Knessetmitglied vor zehn Tagen in Ägypten Gespräche mit Nabil Shaat, Berater von PLO-Chef Jassir Arafat, geführt. Offenbar war Ministerpräsident Rabin von den Gesprächen im vorhinein informiert und erhielt danach einen Bericht darüber. Ein Sprecher Rabins dementierte dies nicht und sagte lediglich, das Gespräch sei mit Rabin „nicht koordiniert“.

Bemerkenswert ist auch, daß die Sarid-Shaat-Zusammenkunft sichtlich am Vorabend der letzten israelischen Libanon-Offensive stattgefunden hat, als diese bereits beschlossene Sache war. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, daß Palästinenserführer Feisal Husseini und der israelische Außenminister Peres ihren ersten gemeinsamen TV-Auftritt im israelischen Fernsehen in der Woche abhielten, in der Israels Angriff im Libanon begann.

Mit Feisal Husseini traf gestern auch US-Außenminister Warren Christopher zusammen, der sich zuvor in Syrien und Libanon aufgehalten hatte. Der Syrien-Aufenthalt Christophers scheint Fortschritte in den Nahost-Verhandlungen gebracht zu haben – er selbst sagte nach seinen Gesprächen mit Syriens Präsident Assad am Mittwoch, der Friedensprozeß sei „gerettet“. Überraschend wird der US-Außenminister heute zu einer zweiten Unterredung mit Assad nach Damaskus reisen.

Nach seinen diversen Gesprächen in Israel traf Christopher gestern in der jordanischen Hauptstadt Amman ein. Dort sollte er mit König Hussein und Ministerpräsident Abdel Salam Majali zusammentreffen. Nach Angaben aus der jordanischen Hauptstadt werden Christophers Gesprächspartner in Amman ihre Vorbehalte gegen die von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gewünschte baldige Schaffung einer jordanisch-palästinensischen Konföderation darlegen. aw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen