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SPD sucht nach gutem Kitt

■ Nur AfA steht zu Wedemeier / Hickel: Erneuerer nicht ausgrenzen

„Bremen braucht eine starke SPD“, „Klaus Wedemeier braucht jetzt mehr denn je die inhaltliche Unterstützung für eine fortschrittliche Politik“, mit diesem klaren Bekenntnis meldete sich gestern der Bremer Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel zu Wort. Bis zum Montag war er von Kreisen des SPD-Vorstandes als personelle Alternative zu Wedemeier und als der große Erneuerer gehandelt worden. Jetzt appelliert Hickel an die Adresse von Wedemeier, „diejenigen, die sich für eine Erneuerung in der SPD einsetzen, nicht zu diskriminieren bzw. auszugrenzen“.

Das Debakel, das die Debatte um Wedemeier ausgelöst hat, führte nur bei den SPD-Arbeitnehmern zu einem klaren Bekenntnis zum Bürgermeister: der Landesparteitag habe mehrfach dem Bürgermeister „das volle Vertrauen“ ausgesprochen, die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) steht dazu, heißt es in einer entsprechenden Erklärung.

„Unerträglich“ seien die taktischen Bündnisse Kunick/Pensky. Auch Angelika Pensky habe ihr Ziel, „neue Inhalte zu entwickeln“, an keiner Stelle eingelöst. Kunick habe sein Ziel, die Partei zu einen und zu reaktivieren, „definitiv nicht erreicht“, sondern eher das Gegenteil bewirkt. Das heißt: Kunick und Pensky müssen zurücktreten. Die AfA geht aber noch weiter: „Die derzeitigen Konstellationen wirken nur noch destruktiv.“ So fordert sie den Rücktritt des gesamten Landesvorstandes.

Hinter vorgehaltener Hand wird diese Konsequenz aus dem Scheitern des Versuches, eine Alternative zu Wedemeier aufzubauen, auch von anderen Spitzengenossen formuliert. So könnte der gescheiterte Vorstoß von Kunick/Pensky zu einer Stärkung der Position des Bürgermeisters führen. Schon wird im Umfeld Wedemeiers davon geredet, Kröning habe sich durch seine Erklärung, er stehe unter Umständen für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung, aus dem Wedemeier-Senat hinauskatapultiert.

Dadurch würde die Frage aber nur dringender, auf welche innerparteilichen Kreise Wedemeier sich in den kommenden zwei Jahren und insbesondere im Wahlkampf stützen will. Daß in den vergangenen Tagen niemand außer der völlig unbedeutenden AfA sich hinter den Bürgermeister stellte, dokumentiert das Ausmaß seines Dilemmas. K.W.

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