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Betr.: Sächsische Baumwollspinnereien

Zu den „Vereinigten Baumwollspinnereien und Zwirnereien“ gehörten neun Teilbetriebe in: Flöha, Plauen, Leipzig, Mittweida, Venusberg, Zwickau, Glauchau, Oederan und Werdau, mit insgesamt 15.000 Beschäftigten, davon 900 Lehrlingen.

In der „Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG“ (in Liquidation) mit ihren fünf Werken in: Flöha, Leipzig, Mittweida, Venusberg und Oederan arbeiten etwa 1.000 Beschäftigte. Zur „Sächsischen Baumwollspinnerei GmbH“ gehören zwei Werke, in Hohenfichte und Meerane. Hier gibt es rund 150 Beschäftigte. Lehrlinge werden nicht mehr ausgebildet.

Bereits 80 Prozent aller Arbeitsplätze sind in der ostdeutschen Textilindustrie verlorengegangen. Von den einst 219.000 Beschäftigten vor der Wende sind rund 25.000 übriggeblieben. Seit 1990 verschwanden auch in den alten Bundesländern 35.000 Arbeitsplätze in der Textilindustrie. Der Umsatz sank in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits um 13 Prozent.

Wirtschaftsminister Günter Rexrodt beurteilte die Lage in der Textilindustrie kürzlich als ernster als die in der Stahlindustrie. Als Gegenmittel empfahl er längere Maschinenlaufzeiten und niedrigere Löhne.

In Deutschland laufen die Maschinen 6.300 Stunden im Jahr, in Italien 6.800, in Frankreich mehr als 7.000 und in Fernost 8.000 Stunden. Ein Arbeiter in der deutschen Textilindustrie verdient im Jahr etwa 10.000 Mark weniger als andere Industriearbeiter.

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