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betr.: Hungerstreik in Bischofferode

Der SPD-Abgeordnete Wieland Sorge hat – nach langen sechs Tagen – das Solidaritäts-Hungern mit den Kalikumpeln satt. Er ißt wieder, teilte der Betriebsrat der Bischofferoder Grube mit. Sorges Befindlichkeit hat sich in der knappen Woche offenbar dramatisch gewendet: Erklärte er zur Begründung seines Hungerstreiks, er fühle sich politisch ohnmächtig, so sagt er jetzt, er könne derzeit auf politischer Ebene mehr erreichen als vor Ort in Bischofferode.

Viel Erfolg, kann man dem gestärkten Vize-Vorsitzenden des Treuhandausschusses des Bundestags nur wünschen. Immerhin hat Bundeswirtschaftsminister Rexrodt erst gestern wieder versichert, Bischofferode müsse unbedingt stillgelegt werden, um die deutsche Kali-Industrie überhaupt zu retten. Rexrodt lobte die Treuhand, daß sie das vom Betriebsrat befürwortete Übernahmekonzept des Unternehmers Peine abgelehnt hat: „Man kann nicht die Kumpel in die Hand von Leuten geben, die nicht den Nachweis erbringen, ein Unternehmen gesichert in die Zukunft führen zu können“. Und das Thüringer Umweltministerium hat noch einmal bekräftigt, daß Bischofferode als Sondermülldeponie völlig ungeeignet sei. Viel zu tun, Herr Sorge, stärken sie sich!

Text: taz/dpa, Foto: Martin & Zielinke/Transparent

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