: Aladins siamesische Schwester
■ „Tivoli", ein neues Tanz- und Veranstaltungslokal in Hemelingen: „konkurrenzlos"
Disco im Ballhaus, Johnny Clegg unter türkisen Kronleuchtern — „erlaubt ist, was in die Beine geht und was gefällt“: Die Aladin-Music-Hall in Hemelingen bekommt Zuwachs, siamesischen sozusagen. Das Aladin teilt sich künftig eine Wand mit dem neuen Tivoli, das am 17. September als „Das Tanz- und Veranstaltungslokal im Bremer Osten“ eröffnet wird.
Verschwistert sind die beiden Musikhäuser allemal, wie Betreiber Bernhard Linnenbaum mit der Besitzerin. Das Gebäude neben dem Aladin ist Anfang des Jahrhunderts erbaut worden, war mal ein Kino und wurde zuletzt von ausländischen Kulturvereinen genutzt. Jetzt soll es als Tivoli eine betanzbare Vergnügungsstätte sein.
Zweimal die Woche ist ab elf Uhr Disco mit bekannten DeeJays geplant: Freitag „Tanzhaus“ mit House, Trance, Soul, Funk und JazzRap, Samstag mehr die Charts, Pop, Blues, Beat und Rock im „Ballhaus“. Außerdem sollen Theater, Kabarett und Konzerte, und sogar Tagungen, Ausstellungen, Film- und Diashows stattfinden.
Tivoli und Aladin dürfen geschwisterlich nebeneinander existieren: Die schallschlukkende Trennwand schützt vor Lärm, „außer natürlich, wenn Jango Edwards und eine Death- Metall-Band aufeinandertreffen“, so Linnenbaum. Bei Aladin's Großveranstaltungen wird die Wand geöffnet.
Betreiber Linnenbaum sieht keine Probleme darin, das neue Tivoli mit Publikum vollzukriegen. Sein Konzept: Keine feste Zielgruppe und dazu ein multifunktionales Veranstaltungszentrum — „genau das, was in Bremen bisher immer gefehlt hat“. Linnenbaum setzt auf das Ambiente des 500 Leute fassenden Saals: dezent pompös in braun und altrosa, mit Holzparkett und Galerie, ein kitschiger Sultan an der Wand als Reminiszenz ans Aladin. Fast zeitgleich zum Tivoli wird im September die Altstadt in der Show-Park- Disco (wieder-)eröffnet. Von gegenseitiger Konkurrenz wollen beide nichts wissen. sip
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