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Lesbenzentrum geräumt

■ Massive Polizeiaktion in Göttingen

Göttingen (AP) – Das Göttinger Frauen- und Lesbenzentrum ist am Montag abend nach mehrstündigen, teils gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Bewohnerinnen und der autonomen Szene geräumt worden. Wie die Polizei mitteilte, scheiterte der Plan der Stadt, das leere Gebäude umgehend mit Asylbewerbern zu belegen, weil die Räumlichkeiten sich „in einem verwahrlosten Zustand“ befanden. Der Einsatz hatte am Morgen begonnen, als etwa 60 bis 80 Frauen vor dem Frauen- und Lesbenzentrum (FLZ) mit Tischen und Stühlen auf der Düsteren Straße in „vorwiegend friedlicher und ungezwungener“ Stimmung Platz nahmen, wie die Polizei vermerkte. 40 Männer wiederum hielten sich am Notausgang des Gebäudes auf. Alle erklärten der Polizei, daß sie ungeachtet der bereits zugestellten Räumungsverfügung das Zentrum erst verlassen wollten, wenn die Stadt für Ersatz gesorgt habe. Nach mehreren Stunden beschloß die Einsatzleitung, die eigentlich für Donnerstag vorgesehene Räumung sofort einzuleiten. Männer und Frauen zogen anschließend mit den Worten „Wir kommen wieder“ durch die Innenstadt, während die Staatsmacht mit Hilfe von Schweißgeräten die Tür zum FLZ öffnete.

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