: Viel Luft für die Kulturstiftung
■ Die „Fuhrparkinitiative“ zieht in die alte Remmer-Brauerei und fühlt sich sogleich beengt
In die ehemalige Remmer- Brauerei Am Buntentor, wo seit einem Jahr die Städtische Galerie residiert, ist jetzt Platz für noch ein bißchen mehr Kultur entstanden: Kultursenatorin Helga Trüpel übergab dem Verein Fuhrparkinitiative drei Räume im Turm auf dem einstigen Fuhrparkgelände in der Neustadt.
Als vor fünf Jahren der Komplex aufgelassen worden war, hatte sich die Fuhrparkinitiative gegen seinen Abriß stark gemacht. Fuhrpark, das sind an die 30 Neustädter Einzelpersonen und Vereine, darunter das Neustädter Speeldeel, das Bremer Zaubertheater, das Schnürschuhtheater, die MusikerInnen-Initiative Bremen und die Naturfreunde. Sie wollten einen großen Kulturtreff — was für sie übriggeblieben ist, nennt Kurt Wobbe vom Schnürschuhtheater „Restkulturzentrum“.
Zwei große helle Räume hat die Behörde für die neue Kulturstiftung reserviert. Die es noch nicht, wenn überhaupt mal gibt. Dafür sind die ihr bewilligten 100.000 Mark in die Renovierung geflossen. Die Zimmer wird zunächst die Wagenfeld- Stiftung beziehen, bis für diese die Ostertorwache frei wird.
Dem Fuhrparkverein verbleiben zwei versteckte Büroräume und das Dachgeschoß im Turm. Schön zwar, mit altem Holzgebälk und Ausblick auf die Weser, dafür nur über 100 Stufen Wendeltreppe zu erreichen. „Und das Dachzimmer dürfen wir nicht als Veranstaltungsraum nutzen“, so Vereinsvorsitzender Uwe Lühring. Verwendbar ist es als Proben- und Seminarraum und als Treff für interessierte Neustädter Gruppen. Die Fuhrparkleute planen außerdem unverdrossen Projekte: z.B. Kunst von afrikanischen Flüchtlingen.
Die große „Schwankhalle“ auf dem Gelände könnte laut Wunsch von Ortsamtsleiter Klaus-Peter Fischer mal Bühnenhaus werden. Die Behörde sieht sich jedoch außerstande, das zu finanzieren. Als nächster Bauabschnitt ist die Erweiterung der Galerie dran. Kosten: rund eine Million. Geldgeber: Stiftung Wohnliche Stadt. sip
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen