: Mehringplatz soll verdichtet werden
■ Planung für Kreuzberger Mehringplatz vorgestellt
Der Mehringplatz in Kreuzberg soll wieder eine lebendige innerstädtische Adresse werden. Auf dieses Ziel haben sich Senat, Bezirk, Bewohner und drei Investoren in einem sogenannten kooperativen Planungsverfahren verständigt, das jetzt abgeschlossen wurde. Erste Ergebnisse stellten die Teilnehmer am Samstag bei einem Straßenfest öffentlich vor.
Die Investoren – zwei Wohnungsbaugesellschaften und die AOK –, die seit Jahrzehnten die Grundstücke rund um den Platz besitzen, wollen dort auf einer Fläche von insgesamt 42.000 Quadratmetern Büro- und Geschäftsräume errichten. So sollen an der Wilhelm-, Friedrich- und Lindenstraße unter anderem fünf- beziehungsweise sechsgeschossige Häuser entstehen. Auch höhere Bauten werden nicht ausgeschlossen.
Wie Bürgermeister Peter Strieder (SPD) erklärte, stehe der Bezirk diesem Vorhaben prinzipiell positiv gegenüber. Er mache seine Baugenehmigung aber von „Gegenleistungen“ abhängig, die zur Verbesserung der Wohnqualität der rund 3.000 Anwohner beitragen. So werde von den Investoren erwartet, daß sie sich zum Beispiel finanziell an der Instandsetzung einer Kita, der Pflege der Grünflächen und einer Jugendfreizeiteinrichtung beteiligen.
Grünes Licht für den Baubeginn gebe der Bezirk erst, wenn diese Fragen einvernehmlich geklärt sind und ein „Gesamtpaket“ aller Vorhaben der Investoren vorliege. Außerdem fordere er, daß die Bürger in die Diskussion der noch zu erarbeitenden konkreten Architektenentwürfe einbezogen werden.
Der Mieterbeirat wendet sich bereits jetzt entschieden gegen weitere Hochhäuser und den Wegfall von Grünflächen. Außerdem befürchtet er die Verdrängung der Anwohner infolge von Mieterhöhungen, die seiner Meinung nach mit einer Aufwertung des Gebietes zu erwarten sind. ADN
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