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„Werbung für jeden, der bezahlt“

■ DVU darf auf Hamburgs U- und S-Bahnhöfen werben

Seit einigen Tagen wird auf Werbeflächen in U- und S-Bahnhöfen großflächig und gut sichtbar für die Deutsche Volksunion (DVU) geworben. Anlass für viele BürgerInnen, sich gestört zu fühlen. So zum Beispiel für Carmen Lange, die im Archiv der KZ-Gedenkstätte in Neuengamme arbeitet. In einem offenen Brief an die zuständige Firma, die Hamburger Verkehrsmittelwerbung, empörte sie sich gestern darüber, daß „die Werbung auf öffentlichem Raum stattfindet und jeder Fahrgast gezwungen ist, sich diesen Mist anzuschauen“.

In ihrem Brief fordert sie, daß „die Plakate schnellstens überklebt oder mit einem Kommentar versehen werden“. Diese Forderung stößt bei der Hamburger Verkehrsmittelwerbung (HVW) auf taube Ohren: „Der betreffende Slogan der Werbung ist nicht rassistisch, außerdem handelt es sich um eine zugelassene Partei“, so die Aussage einer HVW-Sprecherin. Und weiter: „Wir kleben für jeden Kunden die Werbung, solange er dafür bezahlt, im übrigen sind wir nicht Zensor“. Auch gebe es „keinerlei“ moralische Bedenken angesichts der täglichen Meldungen über Überfälle von Neonazis. Ihren Namen wollte die wortkarge Dame partout nicht verraten.

Die HVW ist eine Tochtergesellschaft der Hamburger Außenwerbung – Hamburgs größtem Vermieter von Werbeflächen. Die Hamburger Außenwerbung, früher staatlich, wurde vor einigen Jahren privatisiert. Einfluß auf die Werbeflächen habe der HVV nicht, so dessen Sprecherin Ursula Felten.

Bleibt also für Carmen Lange und andere BürgerInnen der Stadt nur die Hoffnung auf Einsicht bei den Verantwortlichen der Hamburger Außenwerbung.

Peter Behrendt

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