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Der Boom der Bildung des Volkes

■ VHS stellt neues Programm vor / 4000 Kurse im Angebot

Dr. Rudi Camerer, Direktor der Hamburger Volkshochschule, ist zufrieden: „Wir haben keine Etat-Kürzungen hinnehmen müssen“. Der Volkshochschule (VHS) gehe es im Vergleich zu anderen Bildungseinrichtungen richtig gut. Stolz stellten gestern einige VHS-VertreterInnen der Presse ihr neues Volksbildungsprogramm für 1993/94 vor; mehr als 4000 Kurse stehen Bildungshungrigen in diesem Semester zur Auswahl.

Neben netten Kuriositäten wie „Bauen mit Lehm“ auf Kampnagel und dem „Weinseminar mit Weinprobe“ liegen die Schwerpunkte im Programm auf Gesundheit und Politik. Im Gesundheitsbereich entwickele sich die VHS zu einem „Dienstleistungsbüro“, sagt Peter Wenzel, Fachbereichsleiter Gesundheit/Umwelt. Die VHS müsse auffangen, was die Ärzte an Beratung nicht leisten. Regina Siewert, Fachbereichsleiterin Gesellschaft/Politik, nennt als Motto ihres Ressorts „Handeln lernen“. Ein Ziel sei, Rechtsextremismus zu bekämpfen, ein weiteres, rassistische Tendenzen durch Analyse von Fluchtursachen umzuleiten.

Mit ihrem professionellen und praxisnahen Konzept hat die Volkshochschule Erfolg – die KursteilnehmerInnenzahl hat sich im vergangenen Jahr um 17 Prozent erhöht. 15 Millionen Mark Umsatz verzeichnet das Bildungsunternehmen; ein Drittel davon kommt über TeilnehmerInnen-Entgelte hinein. Ein Loch in der Kasse entsteht laut Camerer allerdings dadurch, daß zunehmend Arbeitslose, die von der Zahlung befreit sind, die Kurse besuchen. Hier werde Ausgleich seitens der Hansestadt erwartet.

Erstmals gibt es nun auch für Hamburgs Norden, in Barmbek, Stückenstraße 1-3, eine VHS-Niederlassung mit eigenem Kursangebot.

Die Programmhefte für alle Stadtbereiche sind für drei Mark in Kiosken, Buchhandlungen etc. zu haben; die Anmeldung läuft ab jetzt bis zum Semesterbeginn am 20. September.

Ulrike Winkelmann

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